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#standwithukraine – ein Reisebericht
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Schon kurz nach unserem Spendenaufruf für die Flüchtlinge aus der Ukraine erhielten wir zahlreiche Sach- und Geldspenden von Vereinsmitgliedern, Freunden und Unterstützern. Schnell ergab sich eine Zusammenarbeit mit dem Don Bosco Jugend-Werk Sachsen und der Gemeinde Taura, wodurch wir noch besser zahlreiche der dringend benötigten Hilfsgüter sammeln, sortieren und verpacken konnten. Am vergangenen Freitag beluden wir damit schließlich 4 Fahrzeuge und einen Anhänger bis unters Dach. Die große Hilfsbereitschaft sowie auch die vielen Angebote, uns als Fahrer an die polnisch-ukrainische Grenze zu unterstüzen, waren überwältigend.
Am Samstagmorgen starteten wir gegen 5 Uhr in 3 Kleinbussen und einem Kleintransporter, allesamt als Hilfstransporte gekennzeichnet, mit insgesamt 9 Fahrern in Richtung polnisch-ukrainischer Grenze. Über den zuvor hergestellten Kontakt mit der Lehrerin einer Don Bosco-Schule im polnischen Katowice hatten wir die Adresse einer Kirchgemeinde der Salesianer Don Boscos in Przemysl, der letzten Stadt vor dem Grenzübergang zur Ukraine bei Medyka, bekommen. Nach einer recht ruhigen Hinfahrt, auf der wir unzähligen Ukraine-Hilfstransporten aus allen Ecken Europas begegneten, kamen wir nachmittags bei der Kirche an, wo wir von Pater Wilkos und seinen Helfern, die in Windeseile mit uns die Fahrzeuge entluden, in Empfang genommen wurden. Bei einer Tasse Kaffee erläuterte uns der Priester, wie all unsere Spenden in ukrainische Städte verteilt werden, je nach dem, wo der Bedarf gerade am Größten ist.
Im Anschluss begleitete Pater Wilkos uns in ein ca. 10 km von der Grenze entferntes und zum Aufnahmelager umfunktioniertes Einkaufszentrum, um dort geflohenen Ukrainerinnen die Möglichkeit anzubieten, mit uns zurück nach Deutschland zu fahren. Ungeachtet der guten Organisation in diesem Auffanglager gestaltete sich die Mission schwieriger als erwartet: bis wir eine ukrainische Großfamilie aus der Region um Charkiv - bestehend aus einem Mann, fünf Frauen und 13 Kindern - auf unsere Autos verteilt und sämtliche erforderlichen Formulare ausgefüllt hatten, vergingen ca. vier Stunden, ehe wir wieder Richtung Deutschland starten konnten.
In den Tagen vor Reiseantritt hatten wir über die Kanäle der beteiligten Organisationen zur Bereitstellung von Privatunterkünften für aus der Ukraine geflohene Menschen aufgerufen und großartigerweise so schnell so starke Rückmeldung erhalten, dass für jeden freien Platz in unseren Fahrzeugen eine Unterkunft in Chemnitz und Umgebung gesichert schien. Vor Ort stellte sich eine Verteilung der 19 Personen auf diese Unterkünfte jedoch als nicht umsetzbar heraus: die Mitglieder der ukrainischen Großfamilie, die bis Medyka schon gut 1000 km Fluchtstrecke hinter sich gebracht hatten, wollten unter keinen Umständen getrennt werden.
Mit großem Einsatz organisierte einer unserer Begleiter noch von unterwegs die kurzfristige Unterbringung in einem Ferienheim in Neudorf/Erzgebirge. Als wir dort schließlich am Sonntagmorgen gegen 8 Uhr ankamen, wurden wir sehr herzlich in Empfang genommen und unsere vollkommen erschöpften Passagiere konnten sich erstmals ein wenig von den schrecklichen Strapazen und Erlebnissen erholen. Mitte der Woche bringen wir die Familie in die Unterkunft, die sie für die kommenden Wochen bewohnen und wo Ihnen bei Antragstellungen sowie seelsorgerisch Unterstützung zukommen wird.
So erfolgreich unsere Aktion auch war, hat das Erlebte alle Teilnehmer doch tief erschüttert und einhellig zu der Überzeugung gebracht, dass wir unbedingt weitermachen müssen, um weiteren Menschen zu helfen. Eine neuerliche Hilfsfahrt ist bereits für den 26./27. März geplant, also unterstützt uns bitte auch weiterhin.