Grundregeln
Du hast dir einige Wurfscheiben gekauft, oder geliehen und möchtest deine erste Runde auf einem Discgolf-Parcours absolvieren? Hier bekommst du einen Überblick über die wichtigsten Regeln und was du beachten solltest.
Der Geist des Spiels (Spirit of the Game)
Die wichtigste Regel beim Discgolf ist der sogenannte Geist des Spiels. Damit ist vor allem die Rücksichtnahme auf Mitspieler sowie Unbeteiligte gemeint. Discgolf-Parcours befinden sich häufig an öffentlichen Orten, an denen sich auch völlig Unbeteiligte aufhalten können. Dessen solltest du dir immer bewusst sein und zum Beispiel niemals einen Wurf tätigen, wenn sich Menschen in deinem Wurfkorridor befinden. Bedenke dabei auch, dass dein Wurf nicht unbedingt so erfolgt, wie du ihn dir vorher ausmalst. Bevor du wirfst, warte also bis die Personen vollständig aus dem Weg gegangen sind, oder frage sie höflich, ob sie dir Platz machen.
Rücksichtnahme solltest du aber auch gegenüber deinen Mitspielern und der Umgebung walten lassen. Das bedeutet z.B., immer hinter dem Mitspieler zu bleiben, der als nächstes werfen muss, damit dieser eine freie Bahn für seinen Wurf hat. Auch ist es höflich, während der Konzentrationsphase eines Mitspielers nicht laut zu reden oder hektische Bewegungen zu machen. Es versteht sich von selbst, dass du den Parcours sauber halten solltest.
Spielablauf
An jeder Bahn gibt es eine Abwurfzone (Teepad). Diese ist in der Regel durch ein Stück Kunstrasen, Pflastersteine oder eine Markierung auf bestehenden Wegen gekennzeichnet. Von dieser Abwurfzone macht jeder Spieler seinen ersten Wurf. Die Abwurfreihenfolge wird an der ersten Bahn gelost. Anschließend wird die Reihenfolge durch das Abschneiden an der vorherigen Bahn bestimmt.
Im Anschluss an den ersten Wurf, erfolgt jeder weitere Wurf eines Spielers von der Stelle, an der sein vorheriger Wurf zum Liegen gekommen ist. Es wirft dabei immer derjenige, der noch am weitesten vom Zielkorb entfernt ist, auch wenn das bedeutet, dass eine Person mehrmals hintereinander wirft.
Beim Abwerfen muss immer ein Körperteil (meist ein Fuß) direkt hinter der Scheibe des vorherigen Wurfs den Boden berühren. Diese Standzone wird durch ein Rechteck mit Breite 20cm und Länge 30cm direkt hinter der Scheibe definiert.
Für jede Bahn wird die Anzahl an Würfen gezählt, die benötigt wurde, bis die Scheibe innerhalb des Fangkorbs zum liegen gekommen ist. Die Scheibe muss dabei immer eine Flugphase gehabt haben. Beim Putten aus sehr kurzer Distanz darf die Scheibe also nicht einfach in den Korb gelegt werden.
Aus (Out of Bounds)
Für einige Bahnen sind Bereiche definiert, die als Aus, oder englisch „out of bounds“ (OB) definiert sind. Kommt die Wurfscheibe in einem solchen Bereich zum Liegen, so gibt dies einen Strafwurf. Der Spieler muss dann von der Stelle spielen, wo die Scheibe ins Aus geflogen oder gerollt ist. Er darf allerdings 1m senkrecht zur Aus-Grenze ins Feld gehen.
Welche Bereiche als Aus gelten wird in der Regel am Bahnschild (Tee Sign) neben der Abwurfzone und in den bekannten Apps (z.B. UDisc) beschrieben.
Pflichthindernisse (Mandatory)
Bei einigen Bahnen wird vorgeschrieben, dass bestimmte Hindernisse an einer definierten Seite passiert werden. Wird das Pflichthindernis an der falschen Seite passiert, führt dies zu einem Strafwurf und der Spieler muss entweder wieder vom Abwurfbereich oder einer definierten alternativen Abwurfzone (Drop Zone) beginnen.
Inselbahnen
Einige Bahnen definieren einen Inselbereich. Das bedeutet, dass alle Bereiche außerhalb dieser Insel als Aus (OB) gelten. Typischerweise muss die Scheibe nach dem ersten Wurf innerhalb des Inselbereichs zum Liegen kommen. Wird dies nicht erreicht, so führt das zu einem Strafwurf. Der nächste Wurf erfolgt von der Abwurfzone, oder von einer definierten alternativen Abwurfzone (Drop Zone).
Zählweise
Für jede Bahn ist durch den Kursbetreiber ein sogenanntes Par definiert worden. Dies stellt die Anzahl an Würfen dar, mit denen eine Bahn abgeschlossen werden soll. Meistens besteht das Par aus drei Würfen (Drive, Annäherung, Putt). Nach jeder Bahn wird die Anzahl an Würfen notiert, die benötigt wurde. Schafft man eine Bahn mit weniger Würfen als das Par, sammelt man negative Punkte. Mit zusätzlichen Würfen werden positive Punkte gesammelt. Am Ende gewinnt, wer die wenigsten Würfe benötigt hat.
Ausführliches Regelwerk
Das komplette, detaillierte Regelwerk findest du auf der Discgolf-Seite des Deutschen Frisbee Sportverbands.